Mittwoch, 8. Juni 2016

Der Stadtelternrat warnt vor illegalen NPD-Aktionen an Leipziger Gymnasien

Die NPD-Jugendorganisation im Freistaat, JN Sachsen, startet offenbar wieder illegale Schulaktionen. In der vergangenen Woche war u.a. die Louise-Otto-Peters-Schule in Connewitz betroffen. Schüler und Eltern sind aufgerufen, sofort die Schulleitung und/oder die Polizei informieren, wenn sie einschlägige Beobachtungen machen.

Der Arbeitskreis Gymnasien im Stadtelternrat hat dazu folgenden Bericht aus der Louise-Otto-Peters-Schule in Leipzig an seine Mitglieder weiter gegeben:

"Derzeit ist die Jugendorganisation der NPD, die "Jungen Nationaldemokraten" (JN Sachsen), zur Zeit wieder in einigen Schulen in Sachsen unterwegs. Die JN tritt dabei in der sogenannten "Platzhirsch-Verkleidung" auf, zum Teil dringen sie dabei bis in die Klassenzimmer vor und sprechen direkt Schüler an. Zudem fotografieren sie sich mit Schülern, veröffentlichen dies bei Facebook und hinterlassen Propagandamaterial (Aufkleber, Hefte).


Letzte Woche war der "Platzhirsch" der JN auch vor unserer Schule. Ein Lehrer hat die Aktivisten bereits am Schultor gestoppt und nicht auf das Schulgelände gelassen, Fotos unserer Kinder sind bei Facebook nicht zu finden. Einige Lehrer übernahmen es, die anwesenden Kinder aufzuklären. Herr Müller (Name geändert, Anm. der Red.) hat die SBAL sofort über den Vorfall informiert. Die Schule toleriert die Vorgehensweise der JN in keinem Fall.


Dennoch erscheint es ratsam, dass auch wir Eltern unsere Kinder sensibilisieren und aufklären, weil das Maskottchen (Platzhirsch) von den Kindern als sympathisch sowie die ganze Werbeaktion als harmlos und als gute Werbeidee empfunden wird/werden kann. Was tatsächlich dahinter steckt, ist nicht allen Kindern bewusst."


Schon vor zwei Jahren hatte die rechtsradikale Organisation versucht, mit der "Platzhirsch"-Methode unter Schulkindern Propaganda zu verbreiten (http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2014/07/10/der-nazihirsch-aus-sachsen_16672). Das sächsische Kultusministerium hatte bereits damals die Schulen aufgefordert, Hausverbote zu erteilen und sofort die Polizei zu rufen.