Donnerstag, 15. September 2016

Bericht von der Elternratsversammlung am 14. September

Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Informationen aus der Elternratsversammlung gestern abend:


Thema Umgestaltung des Platzes zwischen Schule und Georg-Schumann-Straße

(Hier finden Sie einen Scan des Plans -> Link)

Vertreter von Jugendamt und Stadtbauamt sowie der zuständige Architekt erläuterten das Vorhaben. Die Elternvertreter machten ihre Erwartung deutlich, dass Schulbetrieb und Wohlergehen der Schüler möglichst wenig beeinträchtigt werden sollten. Es ergaben sich einige neue Aspekte:

- Die geplanten Sportanlagen können bis Unterrichtsschluss um 15:15 Uhr gesperrt werden. Dies widerspreche nicht den Förderrichtlinien, sagte Stefan Geiss, Abteilungsleiter im Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung.

- Den Platz würde die Stadt ansonsten gerne um 14:00 Uhr zur uneingeschränkten Nutzung durch die Öffentlichkeit freigeben (mit Ausnahme eben der Sportstätten). Allerdings signalisierte sie an diesem Punkt Verhandlungsbereitschaft, so dass der Zeitpunkt noch nach hinten verschoben werden könnte.

- Die Schule hat - entgegen der Informationen aus dem jüngsten Ortstermin - doch das Hausrecht auf dem Platz.

- Mit der Neugestaltung soll die Schule eine zusätzliche, volle Hausmeisterstelle bekommen. Die Beschlussvorlage für den Stadtrat, in der die Baumaßnahme und ihre Kosten definiert und zur Abstimmung vorgelegt werden, wird einen entsprechenden Passus enthalten, der bereits abgestimmt worden ist mit dem Amt für Gebäudemanagement, das für Personalsachen dieser Art verantwortlich zeichnet.

- Die Beschlussvorlage, so der Plan, soll im Oktober den Stadtrat passieren. Die Vorlage kann grundsätzlich im Zuge der Beratungen im Stadtrat an jedem Punkt geändert werden.

Für uns folgt daraus, dass wir zunächst ein genaues Auge darauf haben müssen, wie die Beschlussvorlage konkret aussieht, und wie sie im Stadtrat diskutiert wird. Ggf. werden wir der Stadtratssitzung beiwohnen.

Anschließend müssen wir Sorge tragen, dass die Platzordnung im Zusammenspiel zwischen Schule und Jugendamt tatsächlich so vorteilhaft aus Elternsicht ausgestaltet wird, wie jetzt avisiert - das Forum hierfür wird die Schulkonferenz sein, die unter Mitwirkung von Eltern und Schülern zu Themen der Hausordnung bindende Beschlüsse fasst.


Dr. Stein bemängelte darüberhinaus die derzeitigen Pläne für den Schulhof zwischen Hauptgebäude und 39. Schule und mahnte Nachbesserungen an.


Thema Schulspeisung

Die ERV beschloss, auf Basis der Umfrageergebnisse zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Wechsel aktiv anzustreben. Allerdings wurde deutlich, dass verbreitet große Unzufriedenheit herrscht, was die Abläufe in der Mensa anbetrifft.

Viele Eltern klagen darüber, dass ihre Kinder nicht genug Zeit zum Essen haben, weil die Essensausgabe zu lange dauere. Außerdem gebe es zu wenig Platz in der Mensa, u.a auch wegen älteren Schülern, die hier Pause machten und die Plätze blockierten, und möglicherweise auch wegen Kindern der Grundschule, die zuviel Zeit im Speisesaal verbrächten. Eine weitere Ursache scheint die Verwendung des Speisesaals als Prüfungsraum zu sein, seit die Aula wegen Renovierung gesperrt ist.

Hier müssen wir versuchen, mit allen relevanten Ansprechpartnern schnell eine befriedigende Lösung zu finden. Eine Rücksprache bei Dr. Stein heute mittag ergab folgende zusätzliche Infos: Die Schüler der Grundschule haben fürs Mittagessen einen Zeitabschnitt von 90 Minuten zur Verfügung, in denen am Heisenberg Unterricht gehalten wird - dass es in den jüngsten Vergangenheit zu Überschneidungen gekommen ist, sei mit Sicherheit dem verkürzten Unterricht an den besonders heißen Tagen geschuldet, so Dr. Stein. Normalerweise begegneten sich die Schüler nicht.


Thema Unterrichtsausfall

Zum erstenmal seit 25 Jahren hat am Heisenberg ein Schuljahr begonnen, ohne dass alle Unterrichtsfächer mit Lehrpersonal abgedeckt werden konnten. Jede Woche fallen immer noch 7 Stunden Kunst und 4 Stunden TC aus. Die geplante Neubesetzung einer vakanten Stelle zum 1. November könnte hier Abhilfe schaffen, so Dr. Stein. Ob sie klappt, sei jedoch nicht sicher.

Personalnot wird das Heisenberg auch künftig in Atem halten: Eine Ethiklehrerin geht ab November in den Schwangerschaftsurlaub. Zum 2. Halbjahr verlassen drei Referendare die Schule, die insgesamt 22 Wochenstunden Mathe und Physik unterrichtet haben. Mindestens drei weitere Lehrer/innen hören zum Ende des Schuljahres auf, betroffen sind u.a. wieder die Fächer Mathe und Physik.


(Hier finden Sie einen Scan des Infoblatts der Schulleitung zur Personalsituation -> Link)


Thema Musikzimmer

Zwei Elternvertreter wiesen darauf hin, dass die Lautstärke aus dem schlecht gedämmten Musikzimmer den Unterricht in angrenzenden Klassenräumen in unzumutbarer Weise beinträchtigt. Dr. Stein lässt jetzt prüfen, ob sich eine nachträgliche Schalldämmung mit begrenztem Aufwand umsetzen lässt. Falls nicht, müsse man eine Verlegung des Musikkunterrichts in Betracht ziehen.





Wahlen



Die Wahlen des Elternratsvorsitzenden und der zusätzlichen drei Abgesandten für die Schulkonferenz brachten folgendes Ergebnis:

Elternratsvorsitzender: Christian Matschke (Klasse 8.2)

Stellv. Elternratsvorsitzender: Sören Marx (6.2)

Abgesandte für die Schulkonferenz: Sören Marx, Susanne Frey (7.1), Marco Neidhardt (11.4)

Als Ersatzmann für die Schulkonferenz hat sich Jürgen Gemerek (5.1) zur Verfügung gestellt

Heute, 17 Uhr: Demo gegen Unterrichtsausfall

Der eklatante Lehrermangel in Sachsen stürzt Lehrer und Schüler in Nöte: "Seit 25 Jahren ist es das erste Mal, dass wir in das Schuljahr starten, ohne alle Unterrichtsstunden abdecken zu können," klagte Dr. Stein gestern auf unserer Elternratsversammlung (mehr dazu in Kürze an anderer Stelle). "Das Bildungswesen scheint sich zurück zu entwickeln."

Zahlreiche Schulen in Leipzig sind betroffen, von den Grundschulen bisn zu den Gymnasien.

Damit dies nicht so bleibt, ruft der Stadtelternrat heute zu einer Demonstration ab 17 Uhr vor der Bildungsagentur in der Nonnenstraße auf.

Freitag, 9. September 2016

Vorabinformationen zur Elternratsversammlung am kommenden Mittwoch

Es liegen noch nicht alle Emailkontakte der neu gewählten Elternsprecher vor. Daher stelle ich die Vorabinformationen zu zwei Themen der kommenden Elternratsversammlung (ERV) in den Blog, damit alle den ungefähr gleichen Kenntnisstand haben und die Diskussion möglichst zielgerichtet und effektiv geführt werden kann.

Thema 1: Essensanbieter

Im kommenden Jahr ist unsere Schule wieder aufgefordert, einen Essensanbieter für die folgenden zwei Jahre zu bestimmen. Um die Diskussion endlich auf einer einigermaßen soliden Datenbasis führen zu können, hatte die jüngste ERV beschlossen, im Rahmen der ersten Elternabende dieses Schuljahres eine Umfrage unter den Eltern durch die Elternsprecher der Klassen 6 und aufwärts durchzuführen. Die Eltern sollten für sich und ihre Kinder Auskunft geben. Ziel ist es, die Wechselstimmung auszuleuchten und zu bewerten. Abgabetermin für die Fragebögen war Freitag. Der Rücklauf ist sehr ordentlich: Eltern von 284 Schülern aus 17 Klassen haben teilgenommen.

- Update vom Samstag: Die Klasse 9.2 hat ihre Daten heute noch nachgereicht, sie wurden heute eingearbeitet. -
- Update vom Montag:  Die Umfrage ist nunmehr für diesmal abgeschlossen. Die Klasse 9.2 hat weitere drei Nachmeldungen, die Klasse 6.2 acht, sie wurden eingearbeitet; sie haben die Tendenz  leicht in Richtung "gegen einen Wechsel" verschoben.  -


Die zentralen Ergebnisse:


- 46% der Schülerinnen und Schüler haben irgendwann aufgehört, die Schulspeisung zu nutzen

- 32% essen regelmäßig in der Mensa

- 12% essen hin und wieder in der Mensa

- 10% haben noch nie an der Schulspeisung teilgenommen


- 29% aller Eltern sind für einen Wechsel, 16% sind dagegen.

- 44% stehen einem Anbieterwechsel neutral gegenüber.

- Bei den Kindern, die mitessen, sind 30% der Eltern für einen Wechsel, 33% sind dagegen, 32% sind neutral.

- Bei den Kindern, die nicht oder nicht mehr mitessen, sind 28% für einen Wechsel, 54% sind neutral.


Die Wechselstimmung stellt sich somit ungefähr wie folgt dar:

- Ein Drittel der Mensanutzer isst mit, ist aber unzufrieden. Dem steht ein weiteres Drittel gegenüber, das den derzeitigen Anbieter sehr gerne behalten möchte.

- Ein Viertel derjenigen, die nicht mitessen, würden es bei einem anderen Anbieter wieder tun.

- Der Hälfte ist das Thema egal.


Für alle, die tiefer ins Zahlenmaterial einsteigen möchten, biete ich das Excelsheet hier (Link zu aktualisierten, finalen Version) zum Download an.

Die ERV wird eine Bewertung dieser Zahlen vornehmen und darüber abstimmen, ob die Elternvertreter Anlass haben, eine Arbeitsgruppe zu bilden, um alternative Essensanbieter aus der Vorschlagsliste der Stadt Leipzig zu prüfen und Genaueres über die Präferenzen der Eltern und ihrer Kinder in Erfahrung zu bringen.


Thema 2: Das Areal zwischen Schulgebäude und Georg-Schumann-Straße

Die Stadt Leipzig plant, den Platz zwischen Schulgebäude und Georg-Schumann-Straße umzugestalten. Für eine Million Euro soll der gesamte Platz vom Anker bis zur Turnhalle substanziell aufgewertet werden: mit abgehängtem Fußballfeld, Kletterwand, renoviertem Basketballfeld und Halfpipe. Sicherlich toll für die Kinder.

Das hat aber aus Sicht der Schule einen Preis: der Platz ist dann nicht mehr dedizierter Schulhof, sondern öffentliche Fläche. Die Zäune kommen weg, und die Schule hat kein Hausrecht mehr (so wie jetzt über den abgezäunten Teil) - nur unter dieser Bedingung kann das Projekt finanziert werden.

Die Stadt möchte das gerne so als Teil des Aufwertungskonzeptes für die Georg-Schumann-Straße umsetzen. Der Platz soll primär für Kinder und Jugendliche der Umgebung attraktiv werden. Er könnte von der Schule in der Pausen genutzt werden, aber natürlich nicht exklusiv. Die Alternative dazu wäre laut Stadtvertretern nur, dass alles bleibt, wie es ist.

Schule und Stadt ringen offenbar schon länger um einen Kompromiss. Mein - begrenztes - Wissen rührt her von einem Ortstermin vor zwei Wochen, zu dem ich kurzfristig von Dr. Stein eingeladen wurde.

Ich habe bei dieser Gelegenheit spontan entschieden, die anwesenden Vertreter der Stadt (Stadtplaner und Jugendamt) sowie den beauftragten Architekten zu unserer ERV einzuladen, damit sie uns Eltern das Konzept vorstellen und Fragen beantworten. Die Einladung wurde gesprächsweise angenommen.

Stand der Dinge ist, dass sich aus Sicht der Schulleitung eine akzeptable Kompromisslösung andeutet, die allerdings keineswegs schon beschlossene Sache ist. Sie beruht auf drei wesentlichen Maßnahmen:

1. Über die halbe Längsseite des Platzes (ungefähr) bleibt ein Zaun zur Georg-Schumann-Straße hin, von der Turnhalle bis ca. zum Basketballplatz. Das soll die Pausenaufsicht erleichtern. Dieser Punkt scheint unstrittig.

2. Mit Hinweis- und Verbotsschildern soll bewirkt werden, dass der Schulunterricht möglichst lange in den Nachmittag hinein möglichst wenig zusätzlich beeinträchtigt wird.

3. Die Stadt schafft eine Personalstelle, die für die Platzaufsicht zuständig ist. Ob sie kommt, und wo sie angesiedelt wäre, ist offen. Die Stadt erklärt das Personal des Anker als zuständig für eventuell zu treffende Ordnungsmaßnahmen auf dem Platz - hier überwiegen allerdings bei der Schule noch die Zweifel, ob das zuverlässig klappen würde.

Sobald schriftliche Zusagen seitens der Vertreter der Stadt rechtzeitig vorliegen, informiere ich an dieser Stelle, wer die Personen sind, die sich bei der ERV Zeit für unsere Fragen nehmen werden.

- Nachtrag: Angekündigt haben sich via Schulleitung der Architekt Bert Hafermalz vom beauftragten Architekturbüro KARO (-> Link) sowie Stefan Geiss, der Leiter der Abteilung Stadterneuerung West  im Leipziger Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung (-> Link).